18. SbE-Jahrestagung: Gute Vorträge, herzliche Atmosphäre und ein Besuch im Bergwerk

 

juergen bosma

Mit guten Vorträgen, einer herzlichen Atmosphäre und einem Besuch im Trainingsbergwerk der Ruhrkohle AG hat jetzt die 18. SbE-Jahrestagung in Witten stattgefunden.

Besonderen Anklang fand der Vortrag von Dr.  Hans-Jürgen Bosma über Gesundheitsrisiken und Burnout-Prophylaxe bei Einsatzkräften, der mit profunden Daten und vielen interessanten Anregungen glänzte.

Wie in jedem Jahr waren die Teilnehmer nach Witten gekommen, um in vier Vorträgen aktuelle Themen aufzugreifen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Nach einem Tagesimpuls durch Vorstandsmitglied Dieter Roos stellte Michael Eckerskorn die Arbeit der SbE-Teams in der Bundespolizei dar. Zukünftig solle die Einsatznachsorge stärker mit anderen Maßnahmen eines umfassenderen Gesundheitsmanagements verknüpft werden.

Dr. med. Hans-Jürgen Bosma (Wesel) fesselte die Teilnehmer mit seinen Ausführungen zum Thema „Ausgebrannt – Psychostress bei Einsatzkräften und präventive Chancen“. Dabei wies er auf das besondere Burnout-Risiko bei Angehörigen helfender Berufe hin, zu denen auch die Einsatzkräfte gehören. Menschen mit den Persönlichkeitsmerkmalen „idealistisch“, „perfektionistisch“, „kämpferisch“ und „eigensinnig“ seien in besonderer Weise gefährdet. Studien zeigten, dass Personen mit einem guten Selbstwertgefühl, Optimismus, lösungsorientiertem Denken, guter Vernetztheit und religiöser Überzeugung besonders resilient, also widerstandsfähig, seien. Bosma griff auch die „Beerlage-Studie“ aus Magdeburg auf und gab einige Hinweise darauf, wie Organisationen durch gezielte Maßnahmen die psychische Widerstandsfähigkeit ihrer Mitarbeiter/innen verbessern können.

Ein weitgehend noch unerforschtes Thema nahm dann Dr. med. Andreas Schießl (München), Oberarzt in einer Klinik und Geschäftsführer des neu gegründeten Vereins „PSU-Akut e.V.“ auf, der sich die Unterstützung speziell von Notärzten zur Aufgabe gemacht hat. Er referierte über „Medikamente in der PSNV?“ und stellte dar, dass es auf diesem Gebiet noch wenig gesicherte Erkenntnisse gebe. Generell warb er für starke Zurückhaltung bei der Versorgung akut belasteter Betroffener mit Psychopharmaka.

Dr. Andreas Müller-Cyran (München), Sprecher des Beirats der Landeszentralstelle PSNV im bayerischen Staatsministerium des Inneren), außerdem langjähriger SbE-Trainer, stellte die Implementierung der Psychosozialen Notfallversorgung in die Strukturen in Bayern dar.

Nach viel Zuhören und Austausch ging es dann abends nach Recklinghausen zum Trainingsbergwerk der Ruhrkohle AG – Deutsche Steinkohle. Uwe Reichelt und Thomas Sidzik von der Ruhrkohle führten mit viel Fachwissen durch das Bergwerk und gaben damit den Teilnehmern die Möglichkeit, vor dem baldigen Ende des Steinkohlebergbaus in Deutschland die aktuellen Abbautechniken in der Realität kennenzulernen. Seit dem Erbeben in der Türkei im Jahr 1999, nach dem die SbE-Bundesvereinigung alle 100 in der Türkei eingesetzten Grubenwehr-Mitarbeiter in Einsatznachsorge-Gesprächen unterstützt hatte, gewährleistet SbE die Nachsorge nach schweren Betriebsunfällen und bildet Ruhrkohle-Peers regelmäßig aus.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlten sich wie immer sehr wohl im Tagungshaus Lukas-Zentrum und lobten die gute Organisation durch Angelika Lantermann, Susanne Merkelbach und Gülser Tari, die an alles gedacht hatten und für einen reibungslosen Ablauf der Tagung sorgten.

Die nächste SbE-Jahrestagung findet vom 19.-21. April 2014 in Witten statt.

 

Download: Aktuelles 130422 Jahrestagung 2013 (PDF)

Downlad: Programm Jahrestagung 2013 (PDF)

Download: Vortrag Andreas Schießl - Medikamente in der PSNV? (PDF)

Download: Vortrag Andreas Müller-Cyran - Vorstellung LZS PSNV Bayern (PDF)

 

 

Diese Webseite verwendet Cookies.
Diese helfen uns dabei, unsere Inhalte mit bestmöglichem Komfort für Sie bereitzustellen.
Wir verwenden Session-Cookies, die nach dem Schließen Ihres Browsers sofort gelöscht werden, und einen Cookie, der ein Jahr lang auf Ihrem Rechner bleibt, um diesen Hinweis nicht mehr anzuzeigen.
Unsere Cookies enthalten keine personenbezogenen Daten. Akzeptieren

Weitere Informationen zum Thema Datenschutz