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MEDIENINFORMATION

ASB baut Nachsorge von Einsatzkräften ausZusammenarbeit mit SbE-Bundesvereinigung vertieft

Köln/Witten, 26. Oktober 2010 – Mit einem Kooperationsvertrag haben der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB) und die SbE-Bundesvereinigung (Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen e.V.) ihre langjährige Zusammenarbeit vertieft. Der ASB gewährleistet für seine Einsatzkräfte somit flächendeckend die hohen Standards der SbE-Bundesvereinigung in der Ausbildung und Einsatznachsorge.

Der ASB engagiert sich im gesamten Spektrum des Rettungsdienstes von der Notfallrettung bis zum Katastrophenschutz. Er unterhält bundesweit über 200 Rettungswachen und fast ebenso viele Sanitäts- und Betreuungsgruppen. Haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte sind im Rahmen ihrer Tätigkeit für den ASB oftmals enormen psychischen Belastungen ausgesetzt. Durch die Kooperation mit der SbE-Bundesvereinigung stützt sich der ASB auf ein bewährtes, in Politik und Fachöffentlichkeit anerkanntes Einsatznachsorge-System. Es ist strukturell und wissenschaftlich begründet.

Damit setzt der ASB neueste Erkenntnisse um, die in den letzten Jahren im Rahmen eines Konsensusprozesses zur „Psychosozialen Notfallversorgung“ und durch Forschungsprojekte des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gewonnen wurden. Angestrebt wird nun ein umfassendes ASB-spezifisches Konzept, das den Einsatzkräften einen erstklassigen Versorgungsstandard bietet.

Ein Baustein dieses Konzeptes ist die Unterstützung der Einsatzkräfte nach besonders belastenden Ereignissen. Viele Einsatzkräfte verfügen zwar aufgrund ihrer professionellen Ausbildung über eine hohe Traumatisierungsresistenz. Doch sie werden auch mit Ereignissen konfrontiert, die sich mit normalen Bewältigungsmechanismen nicht ausreichend verarbeiten lassen. Mitarbeiter im Rettungsdienst leiden überproportional häufig an schweren stressbedingten Störungen, wie eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München im Auftrag des BBK zeigt.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem ASB-Bundesverband und der SbE-Bundesvereinigung sieht neben der Gewährleistung von konkreten Einsatznachsorgemaßnahmen im Ereignisfall auch eine Zusammenarbeit im Fortbildungsbereich vor. So werden SbE-Kurse für ASB-Mitarbeiter im ASB-Bildungswerk in Köln angeboten und Ausbildungsangebote des ASB für SbE-Mitglieder geöffnet.

Die SbE-Bundesvereinigung ist die erste und zugleich größte Einsatznachsorge-Organisation im deutschsprachigen Bereich. Sie ist mit ihren Ausbildungen in nahezu allen Einsatzorganisationen vertreten und hat über 4.000 Personen ausgebildet, die in 80 Einsatznachsorge-Teams arbeiten.

Kontakt für weitere Informationen:

ASB-Pressestelle: Astrid Königstein, Tel.: 0221-476 05-355, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.asb.de

SbE: Oliver Gengenbach, Vorsitzender und Ausbildungsleiter SbE, Tel.: 0172- 233 72 39, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Internet: www.sbe-ev.de

Foto: asb_sbe_kooperation.jpg

Bildunterschrift:

Oliver Gengenbach, Vorsitzender und Ausbildungsleiter SbE, und ASB-Bundesgeschäftsführer Wilhelm Müller (rechts) unterschreiben den Kooperationsvertrag im ASB-Bildungswerk in Köln. Foto: ASB

 

Hintergrundinformationen

Der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V.

www.asb.de

Der ASB ist als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation politisch und konfessionell ungebunden. Wir helfen allen Menschen – unabhängig von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit. Mit unserer Hilfe ermöglichen wir den Menschen, ein größtmögliches Maß ihrer Selbstständigkeit zu wahren. Wir helfen schnell und ohne Umwege allen Menschen, die unsere Unterstützung benötigen. Mehr als eine Million Menschen unterstützen den Arbeiter-Samariter-Bund in Deutschland durch ihre Mitgliedschaft und bilden eine starke Gemeinschaft.

Der ASB engagiert sich im gesamten Spektrum des Rettungsdienstes – z.B. Notfallrettung, Krankentransport und Katastrophenschutz. Er unterhält 201 Rettungswachen, von denen 123 Lehrrettungswachen sind, sowie 185 Sanitäts- und Betreuungsgruppen, die zugleich 96 Schnell-Einsatz-Gruppen stellen.

Das ASB-Bildungswerk ist Teil der Bundesgeschäftsstelle des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland e.V. Die vielfältigen Aus -, Fort- und Weiterbildungen sowie Beratungsleistungen des ASB-Bildungswerks richten sich an haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in allen für den ASB bedeutsamen Dienstleistungsbereichen. Von den bundesweit insgesamt 21.000 haupt- und 17.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern des ASB nehmen jährlich ca. 4.500 Teilnehmer die Leistungen des ASB-Bildungswerks in Anspruch.

Die Bundesvereinigung Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen e.V.

www.sbe-ev.de

Die SbE - Bundesvereinigung für Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen e.V. ist ein Zusammenschluss von Fachleuten und Initiativen, die sich die ereignisorientierte Nachsorge für Einsatzkräfte zur Aufgabe gemacht haben. Sie geht in ihrer Arbeit von den individuellen Fähigkeiten der Einzelnen und der vom Einsatz betroffenen Gruppen aus.

Sie unterstützt diese bei ihrer Auseinandersetzung mit dem außergewöhnlichen Ereignis und begleitet sie durch ihren Bewältigungsprozess.

Die SbE e.V. hat bisher ca. 4.000 Personen ausgebildet. Bundesweit existieren derzeit ca. 80 SbE-Teams.

Die SbE - Bundesvereinigung e.V. hat sich folgende Ziele gesetzt:

  • Förderung der bundesweiten Zusammenarbeit von Einsatznachsorgeteams und -gruppen auf Grundlage des SbE-Modells, einer deutschen Form des Critical Incident Stress Management,
  • Erarbeitung und Fortschreibung der SbE- Standards in Deutschland,
  • Beratung und Hilfe bei der flächendeckenden Einrichtung und Begleitung von Einsatz-Nachsorgeteams und -gruppen,
  • Zusammenarbeit mit der Wissenschaft in Fragen zu Stress und Stressbewältigung sowie der Psychotraumatologie,
  • Verbindung und Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Einrichtungen mit ähnlichen Zielsetzungen.